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Portfolio: Bedeutung und Strategie für den Aktienhandel

Die Jagd nach den besten Aktien kennt keine Grenzen, doch wie wichtig ein Portfolio für den Erfolg ist, diese Bedeutung ist vielen nicht klar.
Fragen zu Aktien? Der Börsen-Butler antwortet. (Foto: Towfiqu Barbhuiya)
Fragen zu Aktien? Der Börsen-Butler antwortet. (Foto: Towfiqu Barbhuiya)

Künstler haben eines, Models ebenso: Die Rede ist vom Portfolio. Im klassischen Sinne ist das eine Mappe mit gesammelten Blättern, zum Beispiel Bildern oder Fotos. Doch welche Bedeutung hat dieser Begriff für Anleger? Das erklärt der Börsen-Butler – und auch, wie man ein Aktienportfolio erstellt.

Der Begriff des Portfolios wird heute auch in der Finanzwelt verwendet. Wer mehrere Immobilien besitzt, hat ein Immobilienportfolio. Wer zahlreiche Schiffe besitzt, hat ein Schiffsportfolio. Und die Aktienbesitzer haben eben ein Aktienportolio. Im Kern handelt es sich immer um eine Zusammenstellung von Vermögenswerten.

Natürlich lassen sich nicht ganze Schiffe in ein Portfolio packen, das wäre doch relativ problematisch. Aber der Besitz von Dingen ist in modernen Staaten dokumentiert, erst dadurch kann Eigentum garantiert werden. Und diese Dokumentation erfolgt eben über Urkunden, Kaufverträge oder Wertpapiere.

Diese Papiere ließen sich früher in einem Portfolio bündeln. Damals, als man Aktien tatsächlich noch in Papierform erhalten hat. Inzwischen ist es gängiger, solche Dokumente in elektronischer Form aufzubewahren, zum Beispiel in Aktiendepots. Doch der Begriff Portfolio hat seine Bedeutung behalten.

Portfolio: Bedeutung für Aktien und das Finanzwesen

Im Finanzwesen geht es beim Portfolio darum, wie Investitionen zusammengestellt werden. Schließlich haben die Akteure eine breite Auswahl an möglichen Kapitalanlagen: von Aktien über Immobilien und Anleihen bis zu Rohstoffen. Selbst wenn man nur eine dieser Anlagemöglichkeiten in Betracht zieht, sind die Optionen immer noch vielfältig.

Letztlich aber geht es darum, bei geringstmöglichem Risiko die höchste Rendite zu erzielen. Wie das gelingen kann, damit hat sich der Ökonom Harry Markowitz beschäftigt, für seine Portfoliotheorie erhielt er später den sogenannten Wirtschaftsnobelpreis. Seine Kernerkenntnis: Wer seine Investitionen diversifiziert, erzielt eine bessere Rendite.

Aktienportfolio erstellen: So geht es

Wenn Sie an die Börse gehen wollen, werden Sie ein Aktienportfolio erstellen. Es sollte nur einen Teil ihres Gesamtvermögens ausmachen, zu dem zum Beispiel auch Bargeldbestände, Gold, Immobilien oder Anleihen gehören können. So diversifizieren Sie entsprechend Markowitz’ Theorie ihr Vermögen und schützen sich davor, große Verluste zu erleiden, wenn eine bestimmte Anlageklasse schlecht läuft. Auf diese Weise verhindern Sie, dass ein riskantes Portfolio zu viel Bedeutung in ihrem Leben bekommt und Sie nachts zum Beispiel nicht mehr in Ruhe schlafen können.

Doch auch das Aktienportfolio selbst lässt sich diversifizieren, zum Beispiel nach Branchen, Weltregionen oder Unternehmensgrößen. Auf diese Weise reduzieren Sie ihr Risiko ebenfalls. Natürlich hat das einen Preis: Sie werden nicht so hohe Renditen erzielen, wie wenn Sie ihr Vermögen auf eine einzige Aktie setzen, die dann im Wert explodiert. Doch genau diese eine Aktie zu treffen und damit Millionär zu werden, ist ohnehin unwahrscheinlich. Genauso gut können Sie mit der Wette auf ein Papier alles verlieren.

Damit Sie ein Aktienportfolio erstellen können, benötigen Sie ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Online-Broker. Dann kann es auch schon losgehen. Tipps, wie Sie richtig Aktien kaufen und ein Aktiendepot aufbauen, haben wir zusammengestellt.

Portfolio: Management an Prinzipien ausrichten

Damit Sie strategisch und mit klarem Kopf an der Börse unterwegs sind, sollten Sie sich die Zeit nehmen, um sich Gedanken über ihre Persönlichkeit, ihre Vermögensverhältnisse und ihre Herangehensweise zu machen. Werden Sie sich zum Beispiel klar darüber, wie gut sie mit Wertschwankungen ihres Portfolios umgehen können. Auf dieser Basis bauen Sie sich das passende Portfolio zusammen. Beim Management ihrer Investitionen sollten Sie sich dann an ihre Strategie und Regeln halten.

Wenn Sie schon bei geringsten Verlusten nervös werden oder um ihr Geld trauern, dann sollten Sie ihr Aktienportolio wohl eher so ausrichten, dass es vor größeren Ausschlägen geschützt ist. Dann sollten Sie in börsengehandelte Fonds (ETF) investieren, die tausende von Unternehmen enthalten – und bitte überhaupt nur einen geringeren Anteil Ihres Gesamtvermögens an die Börse tragen. Wenn Sie das Portfolio und seine Bedeutung kennen, dann stecken Sie den Rest in sichere, wenn auch renditeschwache Anlagen.

Eine Aufteilung von 70:30 oder sogar 80:20 zu Gunsten der risikoarmen Anteile des Portfolios ist bei risikoscheuen Personen durchaus angebracht. Je schneller Sie ihr Geld wieder benötigen, desto höher muss der sichere Anteil sein, denn dann haben Sie keine Zeit, um mögliche Kursstürze auszusitzen. Läuft der risikoreichere Teil des Portfolios gut, steigt sein Gewicht im Portfolio. Dann gehört es zum Management, Wertpapier zu verkaufen und zur ursprünglichen Gewichtung zurückzukehren, mit der Sie sich wohl fühlen.

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