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Metaverse: Welche Plattformen gibt es?

Aktuell entwickeln viele verschiedene Hersteller ihre eigenen Metaversen. Welche Metaverse-Plattformen gibt es und welche kann man heute schon ausprobieren?
Mit oder ohne VR-Brille: Einige Metaverse-Plattformen kann man heute schon erkunden. (Symbolbild: Maxim Hopman)
Mit oder ohne VR-Brille: Einige Metaverse-Plattformen kann man heute schon erkunden. (Symbolbild: Maxim Hopman)

Das „eine“ Metaverse gibt es aktuell noch nicht. Stattdessen arbeiten verschiedene Anbieter an unterschiedlichen Metaverse-Plattformen mit unterschiedlichem Fokus und zumeist einer eigenen Kryptowährung. Aber welche Metaverse-Plattformen gibt es aktuell? Diese digitalen Welten kann man heute schon betreten und erkunden.

The Sandbox – ein Klassiker unter den Metaverse-Plattformen

Ein Screenshot aus "The Sandbox". (Foto: The Sandbox)
Ein Screenshot aus The Sandbox. (Foto: The Sandbox)

The Sandbox gibt es schon seit 2012, damals erschien das Spiel für iOS und Android. Smartphone-Nutzer konnten sich ihre eigene 2D-Pixelwelt erschaffen, Kryptowährungen waren damals noch nicht eingebunden. Im August 2018 wurde die Plattform von der chinesischen Firma Animoca für etwa 5 Millionen US-Dollar gekauft.

Mit den Anfängen vor sechs Jahren hat The Sandbox nicht mehr viel zu tun: Das Spiel bietet mittlerweile eine 3D-Umgebung, nur die Pixel-Ästhetik ist geblieben. User können mit ihrem Avatar die digitale Welt erkunden und Quests abschließen. The Sandbox baut auf der Ethereum-Blockchain auf und mit der internen Kryptowährung „SAND“ können Gegenstände und Avatare gekauft werden. Zudem ist es möglich, mit dem Token „LAND“ virtuelle Grundstücke zu kaufen.

Mit dem Editor „VoxEdit“ können User zudem eigene Avatare, Fahrzeuge und Objekte erstellen und diese auf dem Marktplatz als NFTs zu verkaufen. Mit dem „GameMaker“ können außerdem eigene 3D-Spiele entwickelt werden – und das völlig ohne Programmierkenntnisse. Bis 2023 sollen nach eigenen Angaben bis zu 5000 verschiedene Mini-Spiele verfügbar sein.

Decentraland – Wo die Spekulation die Preise treibt

Ein Auftritt von Deadmau5 in Decentraland. (Foto: Decentraland)
Ein Auftritt von Deadmau5 in Decentraland. (Foto: Decentraland)

Decentraland funktioniert recht ähnlich wie The Sandbox. Auch hier kann man mit seinem Avatar die Spielewelt bereisen und integrierte Spiele spielen. Mit der spielinternen Kryptowährung „MANA“ können Grundstücke, so genannte „Parcels“, als NFTs erworben werden. Hat man ein Grundstück einmal erworben, kann man darauf eigene Gebäude oder einen Shop errichten. Es ist sogar möglich, in den Shops eigene NFTs, wie etwa Kunst oder Klamotten für die Avatare zu verkaufen. Durch den Hype um NFTs und das Metaverse sind die Kosten explodiert: Aktuell bekommt man ein Parcel für etwa 4199 MANA, was umgerechnet rund 3569 Euro entspricht.

Ähnlich wie in der echten Welt gewinnen die eigenen Grundstücke an Wert, wenn große Investoren große Mengen an Land kaufen und dort beispielsweise ein Shopping-Center errichten: Potenziell kommen dann mehr Spieler in diesen Abschnitt von Decentraland und damit steigt zumindest theoretisch die Chance, die eigenen NFTs zu verkaufen.

Axie Infinity – Eine Metaverse-Plattform in der Tradition von Pokémon

Axie Infinity: Wie Pokémon als Metaverse-Plattform. (Foto: Sky Mavis)
Axie Infinity: Wie Pokémon als Metaverse-Plattform. (Foto: Sky Mavis)

Axie Infinity des vietnamesischen Studios Sky Mavis ist aktuell eine der erfolgreichsten Metaverse-Anwendungen. Die Plattform baut ebenfalls auf der Ethereum-Blockchain auf und erinnert von der Optik und der Spielweise sehr stark an Pokémon. Mit mehreren  Kreaturen, den Axies, tritt man in rundenbasierten Kämpfen gegen verschiedene Gegner an. Damit man überhaupt mitspielen kann, muss man zunächst aber in drei Axies investieren. Kritiker sprechen hier auch von einem Schneeballsystem.

Die in Spielen verdienten Ressourcen kann man gegen AXS-Token, die Kryptowährung von Axie Infinity, eintauschen. Ziel des Spiels ist es, verschiedene Axies zu sammeln und aufzuwerten, um möglichst viel der internen Spielwährung zu verdienen. Darüber hinaus kann man auch hier virtuelles Land kaufen und dort eigene Spiele veranstalten. AXS-Token wurden zu Beginn für 0,15 US-Dollar gehandelt und liegen aktuell bei etwa 17 Euro pro Token. Ähnlich wie bei anderen Kryptowährungen sind aber auch hier die Kurse extrem instabil.

Der Hype um Axie Infinity ist trotzdem enorm: Das Gesamtvolumen der gehandelten NFTs liegt bei mehr als vier Milliarden Dollar.

Horizon Worlds – Die virtuelle Welt von Meta (Facebook)

Horizon Worlds: Unterschiedliche Welten, unterschiedliche Möglichkeiten. (Foto: Meta/Horizon Worlds)
Horizon Worlds: Unterschiedliche Welten, unterschiedliche Möglichkeiten. (Foto: Meta/Horizon Worlds)

Natürlich hat auch Meta (früher Facebook) eine eigene Metaverse-Plattform entwickelt. Horizon Worlds funktioniert mit einem VR-Headset, genauer: einem Oculus Rift S oder einem Oculus Quest 2. Die Metaverse-Plattform wurde Ende 2021 veröffentlicht und hieß bei Erscheinen noch Facebook Horizon.

Bereits in der Vergangenheit hat Meta verschiedene VR-Apps veröffentlicht (etwa Oculus Rooms oder Facebook Spaces). Horizon Worlds schlägt aber einen konsequenteren Weg Richtung Metaverse ein: User können mit spielinternen Tools eigene Welten erschaffen und in die Welten anderer Nutzer eintauchen. Neben verschiedenen Mini-Games kann man auch Auftritte berühmter Musiker verfolgen. Zuletzt trat etwa der Rapper Post Malone in Horizon Worlds auf und präsentierte sein neues Studioalbum.

Von seiner Aufmachung und Funktionsweise erinnert Horizon Worlds stark an seinen Konkurrenten VR-Chat. Genau wie bei VR-Chat entsteht ein wesentlich immersiveres Erlebnis, da sich die User durch Kopf- und Körperbewegungen durch den virtuellen Raum bewegen können.

Laut eigenen Angaben hat Horizon Worlds bereits über 300.000 User. In der Vergangenheit gab es aber auch schon einige Kritik an der Plattform. Userinnen berichten von sexueller Belästigung, zudem werde das Zugangsverbot für minderjährige User nicht eingehalten. Meta reagierte mit der Einführung eines „Safe Space“, damit sich Avatare nicht unbefugt annähern können. Schaut man aktuelle Gameplays von Horizon Worlds, wird aber klar, dass nach wie vor viele minderjährige Spieler die Plattform nutzen.

Sorare – Spielt in einer eigenen Liga

Sorare, der Fußball-Manager als Metaverse-Plattform. (Foto: Sorare)
Sorare, der Fußball-Manager als Metaverse-Plattform. (Foto: Sorare)

Welche Metaverse-Plattform gibt es noch? Last but not least: Sorare. Im Vergleich zu den vorherigen Plattformen bietet Sorare kein digitales Spielerlebnis. Vielmehr geht es bei dem Fußball- und Baseballmanager darum, virtuelle Spielerkarten zu sammeln und das beste Team aufzustellen. Sorare wurde 2018 zunächst nur als Fußballmanager-Spiel entwickelt. Später kam die Möglichkeit dazu, auch Karten der Major League Baseball (MLB) zu sammeln und zu handeln.

Auch Sorare nutzt die Blockchain auf der Basis von Ethereum, die Sammelkarten sind lizenzierte, einzigartige NFTs. Bei den Spielern handelt es sich um Personen aus dem echten Leben, die Karten werden von den jeweiligen Vereinen lizensiert. Aktuell sind 280 Vereine in Sorare vertreten, unter anderem der FC Barcelona, FC Bayern München oder auch Borussia Dortmund. Die Lizenzierung bedeutet aber auch, dass eine Karte schlagartig ihren gesamten Wert verlieren kann, wenn ein Verein die Lizenz wieder entzieht.

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