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Anleihe: Deutsche Bahn nimmt 750 Millionen Euro neue Schulden auf

Frisches Geld für die Deutsche Bahn: Über eine Anleihe verschafft sich der hoch verschuldete Konzern zusätzliche “finanzielle Flexibilität”.
Die Deutsche Bahn hat sich frisches Geld besorgt. (Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben)
Die Deutsche Bahn hat sich frisches Geld besorgt. (Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben)

Zur Finanzierung ihrer Aktivitäten hat die Deutsche Bahn am Mittwoch 750 Millionen Euro neue Schulden aufgenommen. Das teilte das Unternehmen mit. Ausgegeben wurde eine Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Das auf diese Weise eingenommene Geld diene der Deutschen Bahn “zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität”. Der Staatskonzern ist hoch verschuldet. Es ist die neunte Anleihe, die er in diesem Jahr ausgibt.

Für die Zeichner der Anleihe ergibt sich nach Konzernangaben eine Rendite von 0,365 Prozent. Beteiligt hätten sich vor allem europäische institutionelle Investoren, dazu zählen zum Beispiel Banken, Versicherungen und Investmentgesellschaften.

Lesen Sie auch: Deutsche Bahn: Sanierungsprogramm soll Kollaps verhindern (30.5.2022)

Deutsche Bahn hatte Ende 2020 rund 29 Milliarden Euro Schulden

Ausgegeben wurde die Anleihe über die Konzerntochter Deutsche Bahn Finance GmbH. Diese ist für langfristige Finanzierungen über den Kapitalmarkt zuständig. Das Geld, das sie einnimmt, wird über das Konzern-Treasury, einer Art hausinterner Bank, an die anderen Töchter der Deutschen Bahn in Form von Darlehen weitergegeben.

Die Verschuldung der Deutschen Bahn steigt seit 2014 kontinuierlich. Damals hatte der Schienenkonzern Verbindlichkeiten von 16,2 Milliarden Euro. Ende 2020 lagen die Schulden bei 29,4 Milliarden Euro. Damit haben sie sich binnen sechs Jahren fast verdoppelt.

Zum Vergleich: Vor Corona erzielte der Konzern 680 Millionen Euro Gewinn. Im vergangenen Jahr lief ein Verlust von 5,7 Milliarden Euro auf.

Bahn hat mehr als 75 Anleihen begeben

Die Ratingagenturen S&P und Moody’s stufen die Deutsche Bahn als guten Schuldner ein. Das liegt erheblich daran, dass das Unternehmen in Staatsbesitz ist. Moody’s spricht von einer “nach unserer Einschätzung hohen Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen in Notzeiten außerordentliche Unterstützung von der deutschen Regierung (Aaa stabil) erhält”. Die grundlegende Bonitätsprüfung fiel mit der Note A2 schwach aus, da an der Fähigkeit des Konzerns gezweifelt wird, die Verschuldung zu reduzieren.

Aktuell hat die DB Finance 75 Anleihen ausstehen, die in den Jahren 2022 bis 2051 zurückgezahlt werden müssen. Die am längsten laufende Anleihe läuft sogar bis 2072. Hinzu kommen zwei Anleihen mit unlimitierter Laufzeit. Geld nimmt die Konzerngesellschaft neben Euro zum Beispiel auch in britischen Pfund, Schweizer Franken, Norwegischen Kronen oder australischen Dollar auf.

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