Früher besser informiert.
Meine Abonnements
  • Sie sind nicht eingeloggt.

9-Euro-Ticket: Sieben Dinge, die Sie wissen müssen

Verkehrsunternehmen bereiten aktuell das 9-Euro-Ticket vor. Was muss man beachten? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Am 1. Juni kommt das 9-Euro-Ticket. (Foto: Mika Baumeister)
Am 1. Juni kommt das 9-Euro-Ticket. (Foto: Mika Baumeister)
Verkehrsunternehmen bereiten aktuell das 9-Euro-Ticket vor. Start ist am 1.Juni. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie lange gilt das 9-Euro-Ticket?

Zur Entlastung von hohen Energiepreisen hat die Bundesregierung das so genannte 9-Euro-Ticket beschlossen. Mit dieser Zeitkarte können die Kunden alle Nahverkehrsmittel in Deutschland benutzen. Die Aktion ist auf den Zeitraum zwischen dem 1. Juni und dem 31. August befristet. Wer es drei Monate lang erwerben will, zahlt für jeden Monat neun Euro, also insgesamt 27 Euro. So günstig kommen Fahrgäste sonst nie an entferntere  Ziele. Das Ticket gilt nicht monatsübergreifend, sondern immer nur bis zum Ende des Monats, in dem es gekauft wird.

Bekommen Besitzer von Zeitkarten auch einen Rabatt?

Für die Zeitkartenabonnenten ändert sich nur eines: Sie erhalten den über neun Euro im Monat hinaus gehenden Betrag erstattet oder gutgeschrieben. So profitieren sie auch von dem Schnupperangebot. Die Verkehrsunternehmen verrechnen Guthaben automatisch. Im eigenen Verkehrsverbund können die Kunden auch die gewohnten Vergünstigungen beanspruchen, etwa ein Fahrrad oder Kinder mitnehmen. Außerhalb des eigenen Netzes gelten die Sonderregelungen allerdings nicht. Dort müssen dann Extratickets gelöst werden. 

Kommen auch Studierende an das 9-Euro-Ticket?

Das ist zumindest vorgesehen. Die Umsetzung fällt nicht ganz leicht, denn die Studierenden erhalten ihre Zeitkarten über die Hochschulen. Nun müssen die Länder mit den Hochschulen klären, wie das 9-Euro-Ticket in der Praxis eingeführt werden kann.

Erstreckt sich das Angebot auch auf den Fernverkehr der Bahnen?

Das ist nicht der Fall. Nur die Regionalzüge der Deutschen Bahn können die Kunden ohne Zusatzkosten benutzen. Daher erwartet der Fahrgastverband Pro Bahn überfüllte Regionalzüge zur Ferienzeit. Auch die Verkehrsunternehmen sehen die Gefahr einer hohen Auslastung, insbesondere auf den Verbindungen zu Feriengebieten wie Oberbayern oder der Ostsee. 
 

Wann und wo werden die 9-Euro-Tickets angeboten?

Zeitkarteninhaber nutzen einfach ihr vorhandenes Ticket weiter. Neukunden können die Karte noch nicht erwerben. Derzeit bereiten die Verkehrsunternehmen den Vertrieb vor. Möglich sind dann entweder Tickets für einzelne Monate oder für den gesamten Zeitraum.  Eine Verlängerung ist nicht möglich. Die Schnuppertickets laufen einfach aus. Die Verkehrsunternehmen hoffen auf neue Abonnenten. Sie wollen nach der Aktion dafür kräftig die Werbetrommeln rühren. Ab wann die Tickets gebucht werden können, ist noch offen. Auf jeden Fall sollen sie auch ohne Internetzugang erhältlich sein. Darüber hinaus können einzelne Verkehrsunternehmen oder -verbünde Sonderaktionen zur Kundenwerbung initiieren. 

Wird es eine App für den Nahverkehr geben?

Der Verband der Verkehrsunternehmen bereitet eine App vor, auf der weiterführende Informationen zu den einzelnen Angeboten oder zu den Verkehrsunternehmen vor Ort zu finden sind. Wann dies so weit ist und unter welchem Namen sie an den Start geht, ist noch offen. 

Was kostet die Aktion und wer bezahlt sie?

Rund 2,5 Milliarden Euro an Einnahmen entgehen den Verkehrsunternehmen voraussichtlich. Dieses Minus übernimmt der Bund. Angenommen wird, dass 30 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft werden. Der Zeitplan ist ehrgeizig, denn dies alles muss erst noch vom Bundestag und vom Bundesart verabschiedet werden. Der Bundesrat tagt am 20. Mai. Dann bleiben praktisch nur wenige Tage, um den Verkehrsunternehmen einen Ausgleich für die Mindereinnahmen zu überweisen. 
Verwandte Beiträge