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Erasmus-Programm: Mit dem Zug ins Auslandssemester?

Wer mit dem Erasmus-Programm im Ausland studieren will, soll in Zukunft möglichst mit der Bahn anreisen. Das schlägt die EU-Kommission vor.
Wer als Erasmus-Student im Ausland studieren will, könnte künftig mit der Bahn anreisen müssen. (Foto: Vasily Koloda)
Wer als Erasmus-Student im Ausland studieren will, könnte künftig mit der Bahn anreisen müssen. (Foto: Vasily Koloda)

Während des Studiums ein Semster an einer spanischen, italienischen oder französischen Universität zu studieren, ist der Traum vieler Studentinnen und Studenten. Dabei hilft das Erasmus-Programm der Europäischen Union. Wer daran teilnimmt, soll künftig möglichst mit der Bahn oder einem anderen umweltfreundlichen Verkehrsmittel zum Austauschort reisen. Das schlägt die EU-Kommission in einem am Dienstag vorgestellten Aktionsplan zur Förderung des grenzüberschreitenden europäischen Schienenverkehrs vor. Dieser soll Flugreisen auf Strecken bis 500 Kilometer noch in diesem Jahrzehnt überflüssig machen.

Erasmus-Studenten sollen mit dem Zug zum Austauschort reisen

Auf das Europäische Jahr der Schiene folgt 2022 das Jahr der Jugend. Aus Sicht der EU-Kommission ist das eine Gelegenheit, die nächste Generation für nachhaltiges Reisen zu gewinnen. “Um insbesondere jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich für die Bahn oder andere nachhaltige Verkehrsmittel zu entscheiden, schlägt der Aktionsplan vor, die derzeitigen Erasmus-Erstattungsregeln zu ändern, um die Nutzung der Bahn für die Anreise zu Erasmus-Austauschorten zu fördern”, schreibt die Kommission in ihren Anmerkungen zum Aktionsplan. Diese Änderung würde viele Menschen betreffen: Fast 940.000 Personen waren laut EU 2019 mit dem Erasmus-Programm im Ausland.

Im Aktionsplan selbst, der Journalistico vorliegt, verweist die Kommission in den Fußnoten auf die Berliner Initiative Erasmus by Train. Damit fordern Studentinnen und Studenten die EU auf, “kostenlose Interrail-Pässe für die An- und Abreise von Erasmus-Teilnehmenden zur Verfügung zu stellen”. Sie loben, dass das Erasmus-Programm vielen jungen Menschen ermögliche, in andere Länder zu reisen und wertvolle Erfahrungen zu machen. Doch diese wählten “oft das Flugzeug, unter anderem wegen der günstigen Preise”. Zudem kooperierten erasmusnahe Organisationen mit Billigfluglinien. “Das Erasmus-Programm trägt damit zum hohen CO2-Ausstoß der EU bei, was ihren Verpflichtungen aus dem Paris Agreement und ihren eigenen Nachhaltigkeitsbestrebungen zuwiderläuft.”

Erasmus-Stipendium fördert auch Jungunternehmer und Auszubildende

Das Erasmus-Programm ist das weltweit größte Förderprogramm für Auslandsaufenthalte. Es soll den Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und das Verständnis für andere Kulturen fördern. Inzwischen werden nicht mehr nur Studierende gefördert, sondern auch Auszubildende oder Jungunternehmer. An dem rund 35 Jahre alten Programm nehmen alle 27 Mitgliedsstatten der EU sowie weitere europäische Länder teil.

Zugreisen von jungen Menschen werden von der Europäischen Union bereits mit dem Programm DiscoverEU gefördert. Damit können zwischen März 2022 und Februar 2023 rund 60.000 Europäerinnen und Europäer im Alter von 18 bis 20 Jahren kostenlose 30-Tage-Bahnfahrkarten bekommen.

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