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Metaverse-Aktien: 5 Firmen, die die virtuelle Welt pushen

Die nächste Evolutionsstufe des Internets könnte das Metaverse werden. Viele Firmen spielen den Trend. Wir stellen fünf Metaverse-Aktien vor.
Ohne Gaming-Technologie geht nichts, das zeigen unsere acht Metaverse-Aktien. (Foto: Florian Olivo)
Ohne Gaming-Technologie geht nichts, das zeigen unsere acht Metaverse-Aktien. (Foto: Florian Olivo)

Noch ist das Metaverse eine Verheißung. Diese Verheißung verspricht die Geburt einer neuen Ökonomie und frische Umsatzströme für Unternehmen. Marktforscher trauen dem Metaverse ein rasantes Wachstum zu und Führungskräfte sehen darin laut Befragungen erhebliche Geschäftschancen. Damit stellt sich Geldanlegern die Frage, wie sie vom Metaverse profitieren können. Wir stellen einige Metaverse-Aktien vor.

Vorausgeschickt sei aber, dass sich diese virtuelle Welt noch in der Entwicklung befindet. Wie sie dereinst aussehen und ob sie wirklich ein Erfolg wird, das ist abzuwarten. Anleger und Anlegerinnen sollten eher zurückhaltende Investments in Betracht ziehen und breit streuen. Denn welche Unternehmen einmal als Gewinner aus dem Metaverse-Rennen hervorgehen werden, das ist derzeit nicht abzusehen.

Metaverse-Aktien: In diesem Fall sind ETF (noch) keine Option

In so einer Situation bieten sich börsengehandelte Indexfonds (ETF) an, die eine ganze Branche abdecken. Eigentlich. Das Problem: Das Fondsportal JustETF listet derzeit nur zwei ETF zum Metaverse. Davon hat einer ein Volumen von nur vier Millionen Euro, was deutlich zu wenig ist, um die Handelbarkeit der Anteile zu gewährleisten und starke Volatilität zu vermeiden. Zum zweiten ETF gibt es überhaupt keine Angaben zum Volumen.

Absehbar wird sich die ETF-Situation wahrscheinlich zum Besseren ändern. Vorerst bleiben damit einzelne Metaverse-Aktien eine Option. Welche Unternehmen kommen dafür in Frage? Zu den prominentesten gehören sicherlich der Mutterkonzern von Facebook, seit dem vergangenen Jahr als Meta bekannt, und Microsoft. Doch daneben gibt es noch eine Reihe weiterer interessanter Unternehmen.

Microsoft: Viele Projekte in der virtuellen Welt

Es gab eine Zeit, da konnte man den Eindruck gewinnen, dass Microsoft nicht mehr richtig am Puls der Zeit ist. Das hat sich gründlich geändert. Der Software- und Spieleriese (X-Box) ist bei den Trends wieder ganz vorne dabei. Mit Microsoft Mesh bietet der Konzern eine Mixed-Reality-Plattform an, die für vielfältige Zwecke genutzt werden kann.

Gearbeitet wird mit Hologrammen von Menschen und Gegenständen. So kann Menschen das Gefühl gegeben werden, dass sie sich gemeinsam in einem Raum befinden, auch wenn sie über die ganze Welt verteilt sind. Architekten können Gebäude virtuell zugänglich machen und Touristen Sehenswürdigkeiten besichtigen. Microsoft wird Mesh in das millionenfach installierte Kommunikationstool Teams integrieren und damit auf einen Schlag einem großen Publikum zugänglich machen.

Als eines der größten Videospieleunternehmen hat Microsoft die Technologie im Haus, um aufregende und realistische virtuelle Welten zu kreieren. Beste Voraussetzungen für Erfolg im Metaverse. Verbessert werden könnte dieses Potenzial noch durch den Kauf von Activision-Blizzard. Das macht Microsoft zu einer interessanten Metaverse-Aktien.

Gearbeitet wird zum Beispiel schon mit virtuellen Welten, um Drohnen zu trainieren. Auf der Plattform AirSim können Millionen von Flügen binnen Sekunden simuliert werden. Dabei lernen die Drohnen, auf unzählige Variablen wie etwa veränderte Wetterlagen zu reagieren, ganz so, wie sie es in der realen Welt tun müssten. Mit dem Projekt AirSim will Microsoft “die Macht des industriellen Metaversums” verdeutlichen. Es kann auch in Bereichen wie Infrastruktur, Landwirtschaft oder Paketzustellung hilfreich sein.

Unity: Der Spezialist für virtuelle Welten

AirSim von Microsoft wurde in der Unreal Engine von Epic Games entwickelt. Die Unreal Engine ist wie eine Art Betriebssystem für Computerspiele, auf der virtuelle Welten aufgebaut werden können. Als die neueste Version vorgestellt wurde, stockte der Gamer-Szene der Atem. Die Darstellungen sind derart realistisch, wie es zuvor niemand für möglich gehalten hätte. Ein riesiger Schritt auf dem Weg zum Metaverse.

Während Epic Games nicht an der Börse ist und damit als Metaverse-Aktie ausfällt, kann in Konkurrent Unity investiert werden. Tatsächlich ist sogar AirSim inzwischen zu Unity portiert worden. Die Game-Engine des Unternehmens treibt mehr als die Hälfte aller Computerspiele weltweit an. Auch sie steht bei Entwicklern hoch im Kurs.

Da es beim Aufbau des Metaverse zentral darum geht, virtuelle Welten zu erschaffen, eröffnet sich für Game-Engine-Spezialisten ein ganz neues Geschäftsfeld. Sie haben die Tools, die dazu benötigt werden. Unity erwartet für die kommenden Jahre ein jährliches Umsatzwachstum von mehr als 30 Prozent. Potenzial sieht es Geschäftsfeldern wie dem autonomen Fahren, der Bildung oder der Industrieautomatisierung. 

Facebook: Milliarden für das Metaverse

Wie kein anderes Unternehmen hat sich Facebook zum Metaverse bekannt. Dafür hat das Unternehmen 2021 sogar seinen Namen in Meta geändert. Konzernchef und Gründer Mark Zuckerberg setzt enorme Hoffnungen in die nächste Evolution des Internets.

Er will für die fast drei Milliarden Nutzerinnen und Nutzer des Netzwerks eine neue Welt erschaffen. Das Kalkül: Wenn die Menschen noch selbstverständlicher digital leben können, wird das dem Unternehmen weitere Riesenumsätze bescheren. Zunächst einmal investiert Meta jedoch Milliardensummen in den Aufbau der Technologie. Zehntausende Entwickler arbeiten an dieser neuen Welt, die für das Unternehmen die Zukunft bedeuten soll.

Allerdings waren erste Simulationen aus den Facebook-Labors noch nicht berauschend. Was das zu bedeuten hat, ist allerdings schwer einzuschätzen. Klar ist, dass das Unternehmen die wirtschaftliche Power hat, um das Metaverse groß zu machen. Und vielleicht will man ja die Konkurrenz auch einfach noch im Ungewissen lassen. Auf die Liste unserer Metaverse-Aktien gehört Meta in jedem Fall.

Matterport: Eine der eher unbekannten Metaverse-Aktien

In manchen Visionen für die Zukunft des Metaverse verschmilzt dieses mit der realen Welt. An dieser Schnittstelle arbeitet das Unternehmen Matterport. Es hat sich darauf spezialisiert, die Welt in 3D zu kartografieren. Das bedeutet, dass zum Beispiel von Gebäuden digitale, dreidimensionale Zwillinge erstellt werden. Schon heute hilft das Immobilienfirmen beim Gebäude-Management.

Künftig könnten diese Gebäude für das virtuelle Leben und Arbeiten genutzt werden. Videokonferenzen finden nicht mehr vor wackligen Hintergründen statt, sondern in Räumen, die 1:1 so aussehen, wie das Original. Gäste können virtuell durchs Haus geführt werden. Und Läden digital genauso aussehen wie in der realen Welt.

Die dreidimensionale Vermessung der Welt steckt noch in den Kinderschuhen. Unter einem Prozent der Gebäude der Welt liegen derzeit als digitale Zwillinge vor. Für Matterport und seine Konkurrenten bedeutet das potenziell hohes Wachstum. Die Firma selbst ist gemessen am Umsatz noch klein. Sie machte 2021 erst 86 Millionen Dollar Umsatz. Andere Zahlen sind jedoch beeindruckend: Das Unternehmen hat Abbilder von sieben Millionen Gebäuden. Der Umsatz wuchs im ersten Quartal um 70 Prozent.

Nvidia: Die Hardware für das Metaverse

Wenn gigantische Datenmengen verarbeitet und gerechnet werden müssen, dann ist in der Regel Nvidia im Spiel. Das Unternehmen ist mit seinen Grafikkarten für Computerspiele groß geworden. Inzwischen werden seine Technologien auch in der medizinischen Forschung, für das autonome Fahren oder den Betrieb von Rechenzentren eingesetzt.

Das Metaverse wird ungeheure Rechenkapazitäten benötigen (so ungeheuer übrigens, dass der Energieverbrauch sämtliche Klimaanstrengungen zunichte machen könnte) zur Simulation virtueller Welten. Das ruft förmlich nach Nvidia. Tatsächlich hat Meta bei dem Chiphersteller eine Großbestellung für Prozessoren abgegeben. Sie sollen im Bereich der künstlichen Intelligenz eingesetzt werden.

Nvidia selbst hat die Software Omniverse herausgebracht. Der Name an sich spricht schon Bände. Es handelt sich um eine Plattform für 3D-Designs und Echtzeitsimulationen. Damit muss Nvida zu unserer Auswahl an Metaverse-Aktien gehören.

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