Im Urlaub schätzen viele Reisende Angebote, bei denen neben dem Flug auch das Hotel nebst Verpflegung und das Häppchen zwischendurch enthalten ist. Solche All-Inclusiv-Angebote gibt es seit einiger Zeit auch für das Auto. Beim Abo für ein Fahrzeug sind vom Kaufpreis über die Versicherung bis hin zur Wartung alle Kosten enthalten.
Damit ist neben den klassischen Finanzierung wie dem Autokredit, dem Leasing und dem Barkauf eine vierte Möglichkeit auf dem Markt. Das Angebot hat nach Einschätzung des Experten Ferdinand Dudenhöffer vom Duisburger Car Automotive Center ein beträchtliches Potenzial. „Das Interesse am Abo ist gestiegen”, sagt der Fachmann, „man muss es nur vernünftig erklären”. Noch ist das Geschäftsmodell der Anbieter wenig bekannt. Eine Studie Dudenhöffers ergab, dass gerade einmal die Hälfte der Befragten mit dem Begriff Auto-Abo etwas anfangen konnte. Entsprechend gering ist bisher auch die Verbreitung. 52.500 Verträge wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen. Immerhin 10.000 mehr als im Jahr zuvor.
Abo für E-Autos könnte bei Verbreitung hilfreich sein
Dudenhöffer hält das Abo für die Verbreitung von E-Autos für ein attraktives Angebot. „Die Risiken wie Batterie-Lebensdauer, Reparaturkosten, lange Vertragsbindung und ungewisser Wiederverkaufswert werden beim Auto-Abo ausgeschlossen”, erläutert Dudenhöffer.
Lesen Sie auch: Ein Sound für E-Busse (5.5.2022)
Auch preislich können die Angebote nach seiner Vergleichsrechnung mit anderen Finanzierungen mithalten. Danach kostet ein elektrischer Fiat 500 mit Rabatt beim Barkauf 18.500 Euro. Geleast bezahlt der Kunde über 48 Monate 260 Euro monatlich. Für einen Kredit würden 250 Euro im Monat und eine Restrate von 10.000 Euro nach vier Jahren fällig. Als Abo über zwei Jahre kostet der Kleinwagen rund 280 Euro monatlich. Ähnlich nahe beieinander liegt die monatliche Belastung bei einem E-SUV von Mercedes bei den verschiedenen Finanzierungen.
Auto-Abo Kunden sind meistens männlich und gebildet
Die Angebote haben vor allem Kundengruppen erreicht, die gerne online ihre Verträge abschließen. Nach Angaben des nach eigenen Angaben größten Abo-Unternehmens Fleetpool entscheiden sich vor allem Verbraucher mit hohem Bildungsstand dafür. Frauen seien noch deutlich unterrepräsentiert, bedauert Fleetpool-Chef Alexander Kaiser. Gerade einmal 16 Prozent der in der Studie befragten Kunden des Unternehmens sind weiblich. Das führt Kaiser vor allem auf fehlende Informationen über die Abos zurück.
Erhalten Sie unsere Highlights. Immer Samstags. Kostenlos.
Hier geht es zu mehr großartigen Geschichten von Journalistico.